Jülich Forschungszentrum

Wir besuchten mit 35 Teilnehmern das Forschungszentrum Jülich GmbH. Seit den 90er Jahren liegen die Forschungs-Schlüsselkompetenzen in Physik und Supercomputing, interdisziplinäre Forschung in den Bereichen Gesundheit, Energie und Umwelt sowie Information. Mit rund 5800 Mitarbeitern gehört es zu den größten Forschungseinrichtungen Europas. Über 2000 wissenschaftliche Mitarbeiter und über 500 Doktoranden arbeiten an vielen Zukunftsprojekten.

Wir konnten uns in den Bereichen Plasmaphysik insbesondere über die zukünftige weltweite Energiegewinnung durch die Kernfusion und  Werkstoffsynthese mit den Herstellungsverfahren informieren.

Auf dem Gebiet der Kernfusion besteht eine weltweite Zusammenarbeit und die erste labormäßige Energiegewinnung wird in einigen Jahren möglich sein.  Hier arbeitet man sehr stark an den Werkstoffen, die den extrem hohen Temperaturen stand halten.

Im Süden Frankreichs, bei St. Paul Lès Durance, wird aber derzeit der größte Fusionsreaktor der Welt gebaut: ITER. Er soll in einigen Jahren fertig sein und erstmals beweisen, dass man beim Fusionsprozess Energie gewinnen kann: zehnmal soviel Energie wollen die Wissenschaftler herausholen, wie für den Fusionsprozess benötigt wird.

Aber auch die Werkstoffentwicklung überraschte uns. Werkstoffdicken im Atomdickenbereich sind in der Entwicklung, was für die Super-Computertechnik ein weiterer Meilenstein sein wird. Bereits 2007 hat der verstorbene Prof. Grünberg für die Entdeckung des GMR-Effektes oder Riesenmagnetowiderstandes, was zur Erweiterung der Festkörper-speicherkapazität führte, den Nobelpreis erhalten. Eine Technologie, die heute in fast allen Computern Anwendung findet.

Für uns beeindruckend war die Vielfalt der Forschungsgebiete: Human-Medizin (Gehirnforschung, leistungsstarke MRT-Geräte, die exakt Tumore lokalisieren können, Augennetzhautergänzung), Brennstoffzelle, Photovoltaik, Bioökonomie (Algen, die Kerosin erzeugen), Kläranlagentechnik, Klimaforschung, um nur einige Forschungsgebiete zu nennen. Das weltgrößte Elektronen-Mikroskop und Europas größter Reinraum stehen dort für die Grundlagenforschung zu Verfügung. 

Nach den vielen technischen Eindrücken ging es anschließend als Kontrastprogramm in die historische Altstadt von Jülich. Neben dem Hexenturm haben wir mit sachkundiger Stadtführung die mittelalterliche Zitadelle besucht.

Wir danken allen Beteiligten für den sehr informativen Tag, insbesondere dem Team des Besucherservice der UK-Jülich.

Ein Bericht unseres Schriftführers Erich Cogiel